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Image by Yang Shuo

Trauma

Trauma ist in aller Munde. Aber was ist Trauma eigentlich? Wir denken oft, Trauma ist ein Autounfall oder Krieg. Aber Trauma ist nicht im Ereignis an sich. Trauma ist im Körper. Und auch Dinge, die wir für harmlos halten mögen, können uns traumatisieren. Oft ist das der Fall für Kleinkinder, deren Nervensystem noch nicht fertig ausgebildet ist und die dadurch weitaus empfindlicher sind als Erwachsene. Dr. Peter Levine, der Gründer von Somatic Experiencing, beschreibt es so: "Ein Trauma entsteht als eine Antwort des Nervensystems (...) auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das führt zu einer Fehlregulation im Autonomen Nervensystem. Und das bedeutet, dass unser Nervensystem nicht mehr 100%ig das macht, was es soll. Das führt dann zu allerlei Symptomen. 

Was tun

Trauma ist durchaus und ohne tief im emotionalen Sumpf zu wühlen heilbar!

Trauma ist in aller Munde und doch haben die Wenigsten ein klares Verständnis davon, was Trauma eigentlich ist. Mittlerweile ist die Forschung klar; Trauma hat seinen Ursprung nicht in einem äußeren Ereignis. Verschiedene Menschen, dem gleichen Ereignis ausgesetzt, reagieren unterschiedlich. Ich sagte es bereits: Das Trauma ist im Nervensystem, das heißt im Körper. 

Und das hat Auswirkungen, die Dr. Peter Levine wie folgt beschreibt: "Ein Trauma ist eine innere Zwangsjacke, die entsteht, wenn ein verheerender Augenblick in der Zeit eingeforen wird. Es unterdrückt die Entfaltung des Seins und unterbindet unsere Versuche, das scheckliche Geschehen hinter uns zu lassen und unser Leben einfach fortzusetzen. Es trennt uns von unserem Selbst, von anderen, der Natur und dem Geist." (Dr. Peter Levine)

Trauma beeinträchtigt uns auf verschiedenen Ebenen. Auf der Ebene des Gehirns beeinträchtigt Trauma das Denkvermögen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Es raubt dem Neokortex (dem Großhirn) die Fähigkeit, Aktivitäten der anderen Gehirnteile zu erkennen und zu unterbinden. Dadurch kann es zum Beispiel zu unkontrollierten Gefühls- oder Wutausbrüchen kommen. Denn Trauma überaktiviert das Limbische Gehirn, und das löst so immer wieder die defensiven - aber nicht mehr notwendigen - Reaktionen von Kampf, Flucht oder Erstarren aus. Trauma versetzt das Stammhirn in einen Zustand ständiger Aktivierung. Dies führt zu impulsiven, automatischen Reaktionen, die zwischen Raserei, Gehetztsein, übermässiger Anstrengung und Rückzug oder Erstarrung hin und her wechseln.

Damit sich die Traumatisierung auflösen kann, muss der Neokortex wieder mit dazu kommen. Wir können dies erreichen, indem wir unsere bewusste Aufmerksamkeit (Aktivität auf der Neo-Kortex-Ebene) auf die inneren Körperempfindungen (Aktivität im Limbischen Gehirn und im Stammhirn) richten.

Was also tun?

 

Wir brauchen eine ganzheitliche Arbeitsweise, die sowohl mit dem rationalen Teil unseres Gehirns, dem Neokortex, als auch mit den inneren Körperempfindungen und Gefühlen arbeitet und damit diese drei Bereiche des Gehirns (Neokortex, Limbisches Gehirn und Stammhirn) zusammenbringt und integriert. Diese Herangehensweise bietet damit eine neue Sicht auf Trauma. Somatic Experiencing als Methode ist genau dafür entwickelt worden. Diese Arbeitsweise berücksichtigt, dass wir Trauma eben dann lösen können, wenn wir in angemessener Weise den Körper in die Arbeit mit einbeziehen. Dabei nutzt diese Methode die ganzheitlichen Körperempfindungen (felt sense), die Schritt für Schritt im Körper "getrackt" (verfolgt) werden, und zwar unter Berücksichtigung der vorhandenen Kapazität des Klienten, bestimmte Empfindungen, Gefühle, Gedanken oder innere Bilder zu 'halten' und damit präsent zu bleiben. Um den Toleranzbereich des Klienten nicht ungewollt zu überschreiten, bediene ich mich der Titration, ein Wort aus der Chemie, welches das Vorgehen in ganz kleinen Schritten beschreibt. Denn ein Trauma ist "ein Bruch in dem Schutzwall gegen (Über-)Stimulierung, der zu einem überwältigenden Gefühl der Hilflosigkeit führt." (Freud). Diese Betrachtungsweise fügt dieser Definition das "Über" hinzu und stellt es in Bezug zu einem Verlust der Resilienz des Nervensystems. 

Die gute Nachricht ist also, dass Trauma tatsächlich gelöst werden kann. Wir sind also nicht dazu verdammt, ein Leben lang damit 'rumzulaufen'. Dr. Peter Levine erklärt dies so: "Die Natur hat allen Tieren, den Menschen eingeschlossen, ein Nervensystem mitgegeben, welches in der Lage ist, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn diese selbstregulierende Funktion blockiert oder gestört ist, entwickeln sich Traumasymptome, um die nicht entladene Erregung oder Aktivierung zu binden".

Und genau das ist es, was nötigt ist: Die selbstregulierende Funktion des Körpers wieder herzustellen und dann die Dysregulation des Nervensystems neu zu verhandeln und dadurch das Gleichgewicht im Nervensystem wieder herzustellen. Und genau das erreichen wir mit Somatic Experiencing.

Woher wissen wir aber, ob das Nervensystem eines Menschen im Gleichgewicht ist? Wir sehen dies an folgenden Indizien:

  • Die Person ist entspannt und gelassen

  • Der Körper und alle Sinne sind entspannt aber wach

  • Die Person ruht in ihrem Körper, ist auf allen Ebenen des Selbst präsent 

  • Die Physiologie der Person reagiert in angemessener Weise auf Reize

  • Die Reaktionen der Person sind fließend und flexibel

  • Die Person ist bereit, Verbindungen herzustellen und ist emotional stabil

  • Die Person hat das Gefühl, Wahlmöglichkeiten zu haben

  • Die Person ist in der Lage, gesunde Beziehungen zu unterhalten

Findest du dich bei dieser Beschreibung wieder? Stellst du fest, dass dein Nervensystem unter Umständen aus dem Gleichgewicht geraten ist? Keine Bange, dafür gibt es eine Lösung. Klicke jetzt auf den Button, um zurückgerufen zu werden zur Terminabsprache. Dann können wir weitere Fragen klären. Bis bald, Aneesha

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