Trauma verstehen

Die Wurzel von Trauma - ob bewusst oder nicht - ist nicht in dem Vorfall, sondern im Körper. Es handelt sich, einfach gesagt, um eine Dysregulation im Autonomen Nervensystem.

Um also effektiv damit arbeiten zu können, müssen wir mit dem Körper arbeiten. Mittels sprachlichem Austausch beginnen wir also mit Körperempfindungen, die sich im hier und jetzt zeigen, und erforschen dann über Bilder, Gefühle oder Bedeutungen, die im Zusammenhang damit auftauchen, die tieferen Ursachen dessen, was den Klienten belastet.

Durch Titration der Aktivierung (also das minimale "Antriggern") und dem Hin- und Herpendeln von Aktivierung zu Entspannung und wieder zurück zur Aktivierung lösen wir Stück für Stück den traumatischen Stress aus dem Nervensystem des Klienten.

Aber was ist Trauma denn eigentlich?

Trauma ist letztendlich Überlebensstress (oft aus der Kindheit), der im Nervensystem stecken geblieben ist. 

Um das gesagte besser zu verstehen, schauen wir uns chronischen Stress, wiederkehrende Verspannungen, häufige Konflikte und latenten Unfrieden an. Natürlich gibt es zahlreiche weitere Symptome. Häufige Frustration durch falsche Entscheidungen, die getroffen wurden, selbst-sabotierendes Verhalten und so weiter. Wenn dir das in deiner Welt und vor allem in deiner Beziehung zu anderen Menschen und/oder zu Partner und Familie bekannt sind, dann könnte unbewusstes Bindungs- und Entwicklungstrauma die Ursache sein.  

Ganz pauschal gesagt, sollen uns Stresshormone auf Kampf oder Flucht vorbereiten. Und in der Steinzeit war dies extrem nützlich zum Überleben. Aber wie ist es heute? Oft ist diese Überlebensreaktion (Fight/Flight/Freeze) nicht mehr ganz zeitgemäß. Wir bräuchten diese Stressreaktion oft gar nicht. Also wäre es doch interessant, mal herauszufinden, wie so ein überreguliertes Nervensystem entstanden ist, oder? 

Wenn wir Erfahrungen machen, die unsere Toleranzschwelle überschreiten, werden Überlebensstrategien wie Flucht, Kampf oder Einfrieren (Fight/Flight/Freeze) getriggert. Dieser Überlebensmechanismus wird vom Stammhirn (regelt alle automatischen Abläufe im Körper wie Verdauung, Atmung etc.) gesteuert und springt automatisch an in bedrohlichen Situationen. Diese Überlebensreaktion kann durch eine kognitive Entscheidung nicht unterbunden werden.

Bedrohliche Situationen - das kann Vieles sein. Die Flucht/Kampf Reaktion kann sowohl durch Geschehnisse im Aussen, wie ein offener Konflikt mit einem Vorgesetzten oder ein lautstarker Streit mit dem Partner sein. Es kann aber auch durch Gedanken ausgelöst werden, wenn z.B. der innere Kritiker, aka die verinnerlichte Stimme der Eltern, uns attackiert, Angst schürt oder mit Bestrafung droht. Dies läuft meist unterbewusst ab. Aber selbst wenn es bewusst wahrgenommen wird, kann es zu einer Kampf/Flucht Reaktion, im Extremfall sogar zur Erstarrung führen. Was letztendlich für den Einzelnen eine bedrohliche Situation ist, hängt also stark von der Prägung in der Kindheit ab. 

Werden Überlebensstrategien wie Flucht, Kampf oder Einfrieren (Fight/Flight/Freeze) regelmässig und in kurzen Abständen getriggert, ist es in vielen Fällen vorprogrammiert, dass wir im biochemischen Cocktail von Fight/Flight/Freeze stecken bleiben. Das zeigt sich in chronisch erhöhten Adrenalin- und Cortisolwerten, aber eben auch chronisch verspannten Muskeln, schlechtem Schlaf, Verdauungsproblemen, Beziehungsproblemen oder generellen Problemen, liebevolle Beziehungen aufrecht zu erhalten, chronischer Müdigkeit, chronischem Stress und vielem mehr. 

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Somatic Experiencing ist eine wunderbare Art und Weise, wie du sanft und doch sehr wirksam, ohne psychologische Analyse, aus dieser Schleife aussteigen kannst. Melde dich noch heute, wenn dich ein oder mehrere der oben genannten Symptome plagen. Ich freue mich, von dir zu hören. 

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